DNA-Analyse zur Überwachung von Fischerei und Aquakultur: Zu teuer?

Beweise aus DNA-Analysen sind bei menschlichen strafrechtlichen Ermittlungen üblich und werden zwar zunehmend bei Straftaten im Zusammenhang mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten verwendet, doch ihre Anwendung auf Kontroll- und Durchsetzungsmaßnahmen in der Fischerei und Aquakultur ist bislang nur sporadisch. Zeitgenössische DNA-Analyseinstrumente sind in der Lage, ein breites Spektrum von Problemen im Zusammenhang mit der Einhaltung der Vorschriften, die Identifizierung von Arten, die falsche Kennzeichnung von Fischereierzeugnissen, die Bestimmung des Ursprungs der Fänge und den Herkunftsbetrieb von Aquakulturflüchtlingen anzugehen. Solche Anwendungen haben das Potenzial, die Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette für Fischereierzeugnisse zu gewährleisten und Verbraucherbetrug sowie illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei zu bekämpfen. Dennoch wird die DNA-Analyse noch nicht routinemäßig bei Ermittlungen zur Einhaltung der Fischerei- und Aquakulturvorschriften eingesetzt. Ein möglicher Grund dafür ist, dass DNA-Analysetechniken möglicherweise als zu teuer angesehen wurden. Die Kosten sind jedoch in den letzten zehn Jahren gesunken, was uns zu einer objektiven Bewertung veranlasst hat, ob die Kosten im Zusammenhang mit dem routinemäßigen Einsatz von DNA-Analysetechniken für Fischerei- und Aquakulturkontrollen und Durchsetzungsmaßnahmen ein Hindernis darstellen. Auf der Grundlage einer Reihe neuerer Untersuchungen zur Einhaltung der Vorschriften in den Bereichen Fischerei und Aquakultur, bei denen DNA-Analysen berücksichtigt wurden, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass die Verwendung genetischer Analysen in allen untersuchten Fällen gerechtfertigt und sinnvoll war. Wir kommen daher zu dem Schluss, dass die Kosten im Zusammenhang mit der DNA-Analyse kein Hindernis für die routinemäßige Anwendung von DNA-Analyseverfahren bei Untersuchungen zur Einhaltung der Vorschriften in der Fischerei und Aquakultur darstellen. Die Kontroll- und Durchsetzungsbehörden sollten daher dazu angehalten werden, solche Techniken routinemäßig anzuwenden.