Die geringe Trophie-Aquakultur (LTA) konzentriert sich auf die Erzeugung von Arten, die im Nahrungsnetz weniger stark vertreten sind. LTA besteht aus nicht gefütterter Aquakultur, die Filterfütterer (z. B. Miesmuscheln, Austern und Muscheln), Detritivoren (z. B. Seegurken), Seetang, aber auch pflanzenfressende Fische (z. B. Karpfen) umfasst. Die LTA steht im Einklang mit den Grundsätzen der nachhaltigen Aquakultur, indem die Abhängigkeit von endlichen Ressourcen verringert und der ökologische Fußabdruck minimiert wird.
Die Vorteile der schwachen Trophie-Aquakultur (LTA) sind:
1. Reduzierter Energieeinsatz: Die LTA konzentriert sich auf Arten unterhalb der Lebensmittelkette, die im Vergleich zu fleischfressenden Arten weniger Energie benötigen. Dies führt zu einer effizienteren Ressourcennutzung.
2. Verbesserte aquatische Ökosysteme: LTA (insbesondere Filterzubringer und Seealgenzucht) kann überschüssigen Stickstoff, Phosphor und Kohlenstoff absorbieren und so Eutrophierung und Auswirkungen des Klimawandels abmildern. Darüber hinaus können LTA-Verfahren auch die Wasserqualität (z. B. Miesmuscheln, Austern- und Muschelzucht) durch Filtration und Qualität des Meeresbodens (z. B. Muscheln und Meeresgurkenzucht) durch die Bewegungen der gezüchteten Arten im Sand verbessern.
3. Diversifikation: LTA erweitert das Spektrum der Arten, die nachhaltig bewirtschaftet werden können, und trägt zur Diversifizierung im Aquakultursektor der EU bei.
4. Potenzial für die Entwicklung hochwertiger Produkte: wie im ASTRAL-Projekt hervorgehoben, kann LTA Rohstoffe für die Herstellung von Lebensmitteln, Futtermitteln, Kosmetika, Arzneimitteln, Biokunststoffen und anderen wertvollen Produkten liefern.
Die Herausforderungen der schwachen Trophie-Aquakultur (LTA) sind:
1. Marktnachfrage und Verbraucherakzeptanz: die Nachfrage der Verbraucher nach LTA-Produkten (z. B. Seealgen) kann in bestimmten Regionen geringer sein als bei anderen Arten1. Es werden derzeit Anstrengungen unternommen, z. B. im Rahmen der EU-Aquakulturkampagne und der Algae-Initiative der EU, um das Bewusstsein und die Akzeptanz dieser Erzeugnisse zu erhöhen.
2. Regulatorischer Rahmen: die rechtlichen Rahmenbedingungen für LTA sind möglicherweise weniger entwickelt als für die traditionelle Aquakultur, was zu Unsicherheit für Investoren und Betreiber führen könnte (siehe häufig gestellte Fragen zum IMTA).
3. Abhängigkeit von Umweltbedingungen: LTA, insbesondere in offenem Wasser, kann anfällig für Veränderungen der Umweltbedingungen wie Temperatur, Salzgehalt und Nährstoffverfügbarkeit sein. Auch extreme Wetterereignisse können ein Risiko darstellen.
Es sei darauf hingewiesen, dass der Nutzen und die Herausforderungen der LTA je nach Art, Standort des landwirtschaftlichen Betriebs, Produktionssystem und spezifischen Bewirtschaftungsmethoden variieren können.
Die Erzeugung von LTA und hochtrophen Arten (z. B. Erzeugung fleischfressender Arten) kann kombiniert werden, um potenziell positive Umweltvorteile wie Nährstoffaufnahme und Kohlenstoffbindung zu erzielen. Die Einbeziehung von LTA in die Erzeugung hochtrophischer Arten ist eines der Grundsätze, auf denen die integrierte multitrophe Aquakultur (IMTA) beruht.
In den „Strategischen Leitlinien für einen nachhaltigeren und wettbewerbsfähigeren Aquakultursektor für den Zeitraum 2021-2030“ wird die Bedeutung der Diversifizierung hin zu Arten mit niedrigeren trophischen Ebenen hervorgehoben.
Die Algen-Initiative der EU zielt darauf ab, den Algensektor in der EU, einschließlich der Algenaquakultur, zu unterstützen, indem die Governance verbessert, Mechanismen zur Unterstützung von Unternehmen entwickelt, das Bewusstsein und die Akzeptanz für Algen in der EU geschärft und das Wissen über Algen, Forschung und Daten verbessert und Innovationen vorangetrieben werden.
Der Beratende Ausschuss für Aquakultur (AAC) veröffentlichte im Oktober 2024 eine Empfehlung zu dieser Art von Aquakultur, die hier abrufbar ist: https://aac-europe.org/en/publication/aac-recommendation-on-promoting-l…
Die Europäische Union (EU) hat mehrere Forschungsprojekte im Zusammenhang mit LTA mit dem Ziel finanziert, die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Aquakultur in der Region zu fördern. So sind beispielsweise AquaVitae (https://aquavitaeproject.eu/ ), ASTRAL (https://www.astral-project.eu/) und ULTFARMS bemerkenswert, da sie auch zur Förderung von LTA und nachhaltigen Aquakulturverfahren beitragen.
ULTFARMS ist ein wegweisendes Projekt „Horizont Europa – Ozeanmission“ mit einer Vision zur Revolutionierung der LTA-Systeme. Seine Aufgabe besteht darin, die LTA-Produktion unter schwierigen Offshore-Bedingungen und Umgebungen mit niedrigem Salzgehalt zu optimieren. Durch die Integration innovativer technischer, technischer, ökologischer und biologischer Prozesse zielt das ULTFARMS darauf ab, in Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee eine rentable, nachhaltige und umweltverträgliche Produktionskette für niedrigtrophe Arten (Meeralal und Weichtiere) zu schaffen.