Eine Grundlagenerhebung zum Einsatz antimikrobieller Mittel und zu Gesundheitsproblemen in der Süßwasser-Salmonidenindustrie in Frankreich

Internationale Organisationen fördern die Überwachung des Einsatzes antimikrobieller Mittel und der Resistenz bei Bakterien, um die weitere Entwicklung antimikrobieller Resistenzen zu bewältigen und zu minimieren. In Frankreich wurde im politischen Plan Ecoantibio betont, dass Daten über die Verwendung antimikrobieller Mittel in allen Tierhaltungsketten aus direkten Studien in landwirtschaftlichen Betrieben erhoben werden müssen. Um bessere Kenntnisse über die Verwendung antimikrobieller Mittel in der Aquakulturbranche zu gewinnen, haben wir daher im Zeitraum 2014-2015 eine Querschnittsstudie an einer repräsentativen Stichprobe von 100 französischen Süßwasser-Salmonidenzuchtbetrieben durchgeführt. Die Gesundheitsprobleme und Arzneimittel, die im Referenzjahr (ganzes Jahr vor dem Besuch, 2013 oder 2014) verwendet wurden, wurden durch die Verabreichung eines Fragebogens im landwirtschaftlichen Betrieb und durch Einsichtnahme in Dokumente, Futtermittelfabriken und verschreibende Tierärzte erfasst. 41 % der Fischzuchtbetriebe waren mindestens einmal im Vorjahr vom Regenbogenforellen-Syndrom (RTF), der am häufigsten gemeldeten Krankheit, betroffen. Parasitenerkrankungen gaben ebenfalls Anlass zu großer Besorgnis, und schließlich waren 20 % der landwirtschaftlichen Betriebe von Furunkulose betroffen. Zwei Drittel (65 %) der Landwirte verwendeten im Vorjahr mindestens einmal antimikrobielle Wirkstoffe. Florfenicol war das am häufigsten verwendete antimikrobielle Mittel, vor allem zur Behandlung von RTF-Ausbrüchen, machte jedoch weniger als 20 % der behandelten Fischbiomasse aus. Antimikrobielle Mittel, die aus Gründen der öffentlichen Gesundheit als kritisch gelten, wurden nur ausnahmsweise eingesetzt.