Background information

Art der gezüchteten Arten
Miesmuschel (Mytilus spp.), Austern (Ostrea edulis), Rainbow Forellen (Oncorhynchus mykiss), Articchar (Salvelinus cf Umbla) (Quelle: ZSM), Karpfen (Cyprinus carpio). Im Weiteren: Afrikanische und europäische Katzenfische und hochwertige Arten wie Aal, Stör, Krebstiere und Hechtbarsch werden in zirkulierenden Aquakultursystemen (RAS) erzeugt.
Quelle: 2023, EUMOFA; 2022, STECF; Zoologische Sammlung München, ZSM; Deutschland, Personal com., 30. Januar 2023
Art des Herstellungsverfahrens
Eurostat zufolge entfielen im Jahr 2 021,25 % der deutschen Produktion auf Meer- und Süßwasser, und der größte Teil der Meeresproduktion umfasst die Bootsmuschelzucht im Meer. (2023, EUMOFA).
Die Aquakultur erstreckt sich in Deutschland von naturnahen, extensiv bewirtschafteten Erdteichen bis zu Durchflussanlagen, Netzkäfigen und geschlossenen Gefäßen. In der Meeresumwelt ist auch die Muschelzucht Teil der Aquakultur.
Quelle: 2023, EUMOFA und MNSPA
Größe des Sektors (Produktion und Verbrauch)
Quelle: 2023, EUMOFA
Trends (in der Vergangenheit und in der Zukunft)
- Erhaltung, Stabilisierung und Weiterentwicklung bestehender Aquakulturproduktionskapazitäten.
- Steigerung der Erzeugung von Fischen und anderen Aquakulturen in nachhaltiger Produktion („umweltfreundliches Wachstum“)
- Erhaltung von Teichflächen und Rückkehr zur Bewirtschaftung aufgegebener Teiche als besondere Form der Aquakultur mit ihrer typischen extensiven Bewirtschaftung und ihrer Doppelfunktion für die Viehzucht und das Gemeinwohl (Naturschutz, Landschaftspflege, Wasserbilanz)
- Verbesserung des Images einheimischer Aquakulturerzeugnisse und Stärkung der regionalen Vermarktung
- Anpassung der Aquakultur an den Klimawandel und Stärkung der Widerstandsfähigkeit.
Quelle: MNSPA
Auswirkungen der Aquakultur auf die Wirtschaft, den Lebensmittelmarkt und den Arbeitsmarkt des Landes
- Mit wenigen Ausnahmen ist die Aquakultur in Deutschland durch eine lange Stagnation gekennzeichnet. Zu den Wachstumshemmnissen gehören insbesondere die Einhaltung des Rechtsrahmens, aufwendige Genehmigungsverfahren, eine geringe Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene und Verluste von Beständen durch Raubtiere und geschützte Tiere. Darüber hinaus gibt es Probleme beim Image von Aquakulturerzeugnissen sowie Mängel bei den Ausbildungs- und Forschungsstrukturen.
- In Deutschland befinden sich Aquakulturbetriebe überwiegend in Familienbesitz und haben eine sehr kleine Struktur (mit einigen Ausnahmen in der Meeresmuschel-Aquakultur). In jüngerer Zeit sind auch Unternehmen, die Algen oder andere Wasserorganismen herstellen, im Bereich der Aquakultur oder in Übergangsgebieten für ökologische/biologische Technologien tätig.
- In Deutschland wird Karpfen in Teichen von ca. 23,000 ha aufgezogen. Die wichtigsten Erzeugungsgebiete sind Bayern, Sachsen und Brandenburg. Es gibt sehr unterschiedliche Strukturen und Intensitäten der landwirtschaftlichen Betriebe. Die erzeugte Karpfenmenge nimmt weiter leicht ab.
- Salmonidenproduktion: Diese Form der Fischproduktion ist neben der Muschelzucht der größte rentable Aquakultursektor in Deutschland, der derzeit über eine erhebliche Wirtschaftskraft verfügt.
- Die Fischproduktion in Netzkäfigen stagniert seit Jahren. Insgesamt sind die Netzkäfige derzeit in Deutschland von geringer Bedeutung.
- In Deutschland gibt es erfolgreich Kreislaufanlagen, z. B. für Aale und Afrikanische Katzenfische. Die größten Anlagen haben bisher eine Produktion von etwa hundert Tonnen pro Jahr erreicht.
- Nur die Muschelkultur hat seit Jahren stark zugenommen. Insbesondere in Schleswig-Holstein stabilisiert die Entwicklung der Miesmuschelindustrie die Entwicklung des Miesmuschelanbaus. Der Anbau von Saatgutmuscheln mit Smartfarm-Systems ist eine wichtige Triebkraft.
- Die Meeresfisch-Aquakultur ist in Deutschland praktisch nicht vorhanden.
- Algenproduktion: In Deutschland gibt es eine Lebensmittelzulassung für die einzelnen Grünalgen Chlorella sp. und für das schnelle Cyanobacterium Spirulina sp. Bei Makroalgen werden hauptsächlich Braunalgen (Saccharina latissima), Grünalgen (Enteromorpha/Ulva) und Rotalgen (Delesseria sanguinea) angebaut. Die jeweiligen deutschen Produktionsmengen sind nicht bekannt, dürften aber marginal sein.
- Die Verbraucher verlangen zunehmend regionale Produkte. Importe werden weiterhin notwendig sein, aber die heimische Aquakultur könnte mehr als bisher zur Deckung des eigenen Bedarfs beitragen.
- Deutschland importiert rund 89 % der verzehrten Fische und Meeresfrüchte.
- Die genaue Zahl der amtlich „biozertifizierten“ Aquakulturbetriebe in Deutschland ist unbekannt, da die amtliche Statistik nur Betriebe ab einer bestimmten Größe oder einem bestimmten Produktionsvolumen erfasst. Es gibt mehrere kleine regionale Gütezeichen (QZBW, Schwarzwaldforelle, Fisch aus NRW usw.), die etwas beliebter sind als Bio-Zeichen, weil sie billiger und weniger ausgefeilter sind.
Quelle: MNSPA
Chancen und Herausforderungen
- Verhinderung des Verlusts der Bedeutung der Teichwirtschaft.
- Die Bewirtschaftung von Raubtieren ist derzeit eines der dringlichsten Probleme für die Teichwirtschaft.
- Vereinfachung der Verwaltungsverfahren.
- Der Klimawandel.
- Verbesserung der Raumplanung.
- Die Finanzierungsmöglichkeiten und die Verfügbarkeit von Finanzmitteln sind nach wie vor zu wenig bekannt. Die „Unterstützungslandschaft“ ist stark fragmentiert, da es in jedem Bundesland andere Förderinstrumente gibt und nicht alle Bundesländer europäische EMFAF-Mittel nutzen. Die bürokratischen Hürden sind insbesondere für kleine Familienangehörige „unüberwindbar“.
- Die Erhaltung von Karpfenteichen als besonders nachhaltige Form der Aquakultur ist ein wichtiges Ziel, nicht zuletzt um die Kulturlandschaft und die entstandenen Lebensräume sowie die biologische Vielfalt im und am Wasser zu erhalten. Das Entwicklungspotenzial der Teichwirtschaft liegt weniger in der Steigerung der Produktion, sondern in der Erhaltung der Kulturlandschaft, der „verwirkenden Lebensräume“ und der Ökosystemleistungen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des derzeitigen extensiven Produktionsniveaus. Durch gemeinsame Vermarktungsinitiativen (nach Region für die Region, geschützte geografische Angabe, Strategie „Vom Hof auf den Tisch“) können andere Marktchancen eröffnet werden, z. B. durch Zertifizierung (ökologischer Landbau, geschützte geografische Entwicklung usw.), neue Produktvarianten oder Bündelung von Erzeugnissen oder eine Kombination dieser Maßnahmen. Ein großes Potenzial für die Teichwirtschaft besteht in ihrer Beteiligung an der Entwicklung und Entwicklung des Regionaltourismus sowie in der Bildung.
- Denkbar ist auch die Weiterentwicklung von Kreislaufsystemen in Dimensionen, die die Einfuhr von Fisch aus der gefangenen Meeresfischerei und der globalen Aquakultur auf Großhandelsebene teilweise ersetzen können.
- In der Süßwasserfischerei sind die allgemein guten Absatzmöglichkeiten für Fischereierzeugnisse aus der deutschen Aquakultur noch nicht ausgeschöpft. Um dieses Potenzial im globalen Wettbewerb besser nutzen zu können, müssen die Verbraucher besser über Qualität, Frische und Regionalität sowie über ökologische und soziale Nachhaltigkeit als Kriterien für Kaufentscheidungen informiert werden.
- Die Vermehrung und Aufzucht von Krabben, in diesem Fall Süßwasserkrebsen, Edelkrebsen (z. B. Astacusastacus) ist nun eine Nischenproduktion in Deutschland.
- Salmonidenproduktion: Angesichts der hohen Nachfrage nach hochwertigen Salmoniden, die in der Region erzeugt werden, wäre eine moderate Steigerung der Produktion möglich. Angesichts der Beschränkungen der Teichproduktion (Wasserrechte, Umweltanforderungen) sollte die Entwicklung und Einbeziehung der Rektirc-Technologie unter Einbeziehung der kreislauforientierten Technologie vorangetrieben werden (in diesem Fall: teilweise zirkulierende Systeme, Kaltwasser).
- Kreislaufsysteme: Vor dem Hintergrund des Klimawandels bietet die Kreislauftechnik auch große Vorteile, wie z. B. die Standortunabhängigkeit in Bezug auf die Wasserversorgung, die geringe Wassernachfrage, die Kombination mit erneuerbaren Energien, die Dekarbonisierung und damit die Verbesserung der CO2-Bilanz. Darüber hinaus erweitert der Einsatz dieser Technologie das Produktangebot (Kulturarten) und trägt somit zur Diversifizierung des deutschen Fischmarkts bei und ermöglicht gleichzeitig die regionale Kreislaufwirtschaft im Rahmen der Wettbewerbsfähigkeit.
- Miesmuschelzucht: Nettoentnahme von Nährstoffen (organische Stoffe-Output), z. B. in der mineralgewinnenden Aquakultur, in Kombination mit Fischzuchtanlagen, um die Nährstoffbilanz auszugleichen (Verwendung in integrierten multitrophen Pflanzen), um erforderlichenfalls eine zusätzliche Wertschöpfungsquelle zu schaffen; möglicherweise auch als eigenständige Maßnahme zur Verbesserung der Wasserqualität durch die Entfernung von Materialien mit einem Mehrwert für die Gesellschaft insgesamt.
- Umsetzung einer kohärenten, breit angelegten Forschungsstrategie.
- Verbesserung des ökologischen/biologischen Konzepts in der ländlichen Bevölkerung und Unterscheidung nach dem Regionalitätskonzept.
- Die Diversifizierung innerhalb des Aquakultursektors, insbesondere unter Einbeziehung anderer Sektoren der lokalen Wirtschaft, kann das Wachstum und die Rentabilität der darunter liegenden Aquakultur fördern und Arbeitsplätze in überwiegend strukturschwachen ländlichen Gebieten schaffen. Lokale Entwicklungspläne für die Fischereigebiete sind ein besonders geeignetes Instrument, um konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen und geeignete Unterstützungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Quelle: MNSPA
Beschäftigung und Anzahl der Unternehmen
Rund 2400 landwirtschaftliche Betriebe (> 0,3 ha oder 200 m²) kultivieren Fische und Meeresfrüchte in Deutschland in Süßwasser und Meeresgewässern. Insgesamt sind rund 1800 Personen in Aquakulturanlagen beschäftigt, und es wird davon ausgegangen, dass hier zusätzlich ca. 3200 unbezahlte Besitzer und Familienangehörige beschäftigt sind.
Quelle: 2022, STECF
Multi-annual National Strategic Plans for the development of sustainable Aquaculture
Relevant Authorities
- In Deutschland sind die Länder für die Aquakultur zuständig. Auch die Meeresaquakultur unterliegt den Vorschriften des Bundes-Seefischereigesetzes.
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
- Portal der bundesstaatlichen Aquakultur
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
- Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI)
Applicable Legislation
- Bundes-Seefischereigesetz
- Tierschutzgesetz
- TierschutzSchlachtverordnung
- Gesetz über die Wasserressourcen
- Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG), Anlage 2 Liste
- Auf Bundesebene regelt das Raumordnungsgesetz (ROG) von 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2.986), zuletzt geändert durch Artikel 2 Nummer 15 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2.808) zur Raumplanung
Applicable Procedures
Dementsprechend können Aquakulturgenehmigungen in der Bundesrepublik Deutschland je nach Sachlage häufig nicht von einer einzigen Behörde (dem „One-Stop-Shop“-System) erteilt werden. Vielmehr muss sich der Projektträger häufig an mehrere Behörden wenden, um die verschiedenen Genehmigungen für den Bau und den Betrieb der Anlage zu erhalten (keine oder zumindest keine vollständige Konzentrationsentscheidung).
- Baugenehmigung
- Wasserrechtliche Genehmigungsentwässerung
- Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP): keine UVP-Verpflichtung bis zu 50 t/Jahr; > 1 000 t/a UVP-Verpflichtung
- Je nach Projektgröße reicht eine allgemeine oder standortspezifische Vorprüfung des Einzelfalls aus (für Kreislaufanlagen in der Regel nur, falls erforderlich, im Rahmen der Baugenehmigung): 50-100 t/eine allgemeine Prüfung des Einzelfalls; 100-1 000 t/a Vorprüfung des Einzelfalls vor Ort
- Biotopschutzberichte
- Artenschutzberichte
- Naturschutzmaßnahmen
- Technischer Beitrag im Rahmen der Wassergesetzgebung (umfasst Fragen im Zusammenhang mit der Umgestaltung der EU-WRRL)
Diese Verfahren beziehen sich auf die deutsche Ostseeküste (dies schließt Aquakulturen, die möglicherweise in der AWZ der deutschen Nordsee entwickelt werden müssen, nicht aus):
- Strom- und Seeverkehr
- Reinigung der Fischereivorschriften
- Wasserrechtliche Genehmigung
- Wasserrechtliche Schutzgenehmigung für Küsten
- Genehmigung für Fischseuchen
- Bezeichnung eines Erzeugungsgebiets für Schalentiere
- Einführung und Haltung gebietsfremder und gebietsfremder Arten
- FFH-Folgenabschätzung
- Biotopschutzberichte
- Artenschutzberichte
- Kontrolle des Eindringens, ggf. Genehmigung der Maßnahme
- Wasserrecht im Falle der Vorlage (nur wenn keine spezifische wasserrechtliche unbefristete Genehmigung erforderlich ist) – deckt Fragen im Zusammenhang mit der Umsetzung der EU-WRRL und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der EU ab.
National associations and networks
Relevant Websites
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Thünen-Institut für Fischereiökologie
Prof. Dr. Reinhold Hanel, Direktor
- Emailadresse
- Telefonnummer: + 49 471 94460 200