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EU Aquaculture Assistance Mechanism

Zucht- und Genetikssymposium: Klimawandel und selektive Zucht in der Aquakultur

Description

Die Aquakultur ist der am schnellsten wachsende Lebensmittelsektor und trägt erheblich zur weltweiten Ernährungssicherheit bei. Auf der Grundlage der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) muss die Aquakulturproduktion erheblich gesteigert werden, um der künftigen weltweiten Nachfrage nach aquatischen Lebensmitteln im Jahr 2050 gerecht zu werden. Nach Angaben des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) und der FAO kann der Klimawandel zu einer Erderwärmung, einem Anstieg des Meeresspiegels, Veränderungen der Meeresproduktivität, Süßwasserknappheit und häufigeren extremen Klimaereignissen führen. Folglich kann sich der Klimawandel je nach Klimazonen, geografischen Gebieten, Aufzuchtsystemen und Zuchtarten in unterschiedlichem Maße auf die Aquakultur auswirken. Der Klimawandel hat zwei große Herausforderungen für die Aquakultur. Erstens kann der derzeitige Fisch, der an die vorherrschenden Umweltbedingungen angepasst ist, unter künftigen Bedingungen suboptimal sein. Fischarten sind oft poikilothermisch und können daher besonders anfällig für Temperaturveränderungen sein. Dadurch wird eine geringe Temperaturempfindlichkeit für Fische wichtiger als für Nutztiere und andere terrestrische Arten. Zweitens kann der Klimawandel den Ausbruch bestehender und neuer Krankheitserreger oder Parasiten erleichtern. Um die oben genannten Herausforderungen zu bewältigen, werden drei große Anpassungsstrategien ermittelt. Erstens wird die allgemeine „Robustheit“ zu einem Schlüsselmerkmal in der Aquakultur werden, da Fische weniger anfällig für aktuelle und neue Krankheiten sind und gleichzeitig in einem größeren Temperaturbereich florieren. Zweitens tragen Aquakulturtätigkeiten wie Input, Transport und Futtermittelproduktion zu den Treibhausgasemissionen bei. Die Auswahl für die Effizienz der Futtermittel sowie die Festlegung eines Zuchtziels, das die Treibhausgasemissionen minimiert, werden die Auswirkungen der Aquakultur auf den Klimawandel verringern. Schließlich gibt die begrenzte Annahme von Zuchtprogrammen in der Aquakultur Anlass zu großer Sorge. Dies setzt eine ineffiziente Nutzung von Ressourcen für Futter, Wasser und Boden voraus. Folglich ist der CO2-Fußabdruck pro kg erzeugtem Fisch größer als bei einer stärkeren Nutzung von Fisch aus Zuchtprogrammen. In der Aquakultur sollten genetisch verbesserte und robuste Organismen verwendet werden, die nicht unter Inzuchtdepression leiden. Dies setzt voraus, dass Fische aus gut verwalteten selektiven Züchtungsprogrammen mit angemessenen Zielen für die Inzuchtkontrolle und Zucht eingesetzt werden. Politische Entscheidungsträger und Zuchtorganisationen sollten Anreize schaffen, um selektive Züchtungsprogramme in der Aquakultur zu fördern, um robustere Fischbestände zu tolerieren, die den Klimawandel tolerieren.

Details

Original Author(s)
Sae-Lim, Panya
Kause, Antti
Mulder, Herman A.
Olesen, Ingrid
Topic(s)
Anpassung an den Klimawandel und Eindämmung seiner Folgen, Umweltverträglichkeit, Tiergesundheit und öffentliche Gesundheit
Geographical Coverage
International
Date
April 04, 2017
Source