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EU Aquaculture Assistance Mechanism

Länderspezifische Ernährungskultur und Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse – beeinflussen sie das Kaufverhalten von Meereserzeugnissen?

Description

Eine positive Wahrnehmung von Aquakulturerzeugnissen ist von entscheidender Bedeutung, um die Produktion durch nachhaltigere und umweltfreundlichere Lösungen anzukurbeln. Die Wahrnehmung der Verbraucher und die sich daraus ergebenden Kaufentscheidungen sind jedoch nach wie vor wenig verständlich. In den meisten europäischen Ländern ist die Verbraucherwahrnehmung tendenziell eher negativ, was durch Wissenslücken und irreführende Informationen aus den Medien noch verstärkt wird. Dies dürfte sich am stärksten auf den derzeit niedrigen Verbrauch von Zuchtfischen in ganz Europa auswirken. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verbraucher oft zögern, ihr Kaufverhalten für Meeresfrüchte zu ändern, obwohl sie über solide wissenschaftliche Erkenntnisse über Aquakulturerzeugnisse und ihre Produktionsweise verfügen. In dieser Studie untersuchte der Hof, inwieweit länderspezifische Kontexte und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Kaufverhalten der Verbraucher in ganz Europa beitragen. Zu diesem Zweck wurden bei acht verschiedenen Wissenstransferveranstaltungen (KTE) in drei Ländern interaktive Plakaterhebungen und halbstrukturierte Interviews durchgeführt, die sich an 383 Teilnehmer richteten. Die Anwendung einer noch zu wenig genutzten Methode, einer interaktiven Plakaterhebung, machte deutlich, dass neue Ansätze zur Bekämpfung des Verbraucherverhaltens verwendet werden müssen.
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass verstärkte wissenschaftliche Erkenntnisse nicht zu Veränderungen im Kaufverhalten an sich führen. Wahrnehmungen und Kaufgewohnheiten sind sehr kontextbezogen und unterscheiden sich von Kultur zu Kultur. Dies weist darauf hin, dass die länderspezifische Lebensmittelkultur im Meer eng miteinander verflochten ist und zwischen individuellem Bewusstsein, wissenschaftlichen Erkenntnissen und soziokulturellen Kontexten reicht, was wiederum zu individuellen Kaufentscheidungen führt. Unsere Ergebnisse legen nahe, sich stärker auf die Nachhaltigkeit eines Produkts zu konzentrieren, und die Betonung des laufenden Übergangs zu einem Kreislaufwirtschaftskonzept in der Aquakulturbranche könnte ein vielversprechender Weg sein, um stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Kaufentscheidungen im Meeresfrüchtesektor zu fördern. Unsere Ergebnisse fragen auch, ob der Versuch, die Öffentlichkeit über nachhaltigere Beschaffungskriterien aufzuklären, wirklich der Schlüssel ist, um nachhaltigere Konsummuster zu fördern, oder ob wir von irreführenden Annahmen ausgehen, die zu falschen Ansätzen führen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Mangel an klaren und leicht zugänglichen Informationen das Haupthindernis für die gesellschaftliche Akzeptanz nachhaltiger Aquakulturerzeugnisse in Europa zu sein scheint.

Details

Original Author(s)
Petereit, Jessica
Hoerterer, Christina
Krause, Gesche
Topic(s)
Kommunikation über die Aquakultur in der EU, Daten und Überwachung
Geographical Coverage
Country-specific
Country-specific
Germany, Spain, Poland
Date
July 08, 2022
Source